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Radlov, Nikolai Ernestovich

Informationen:
stammt aus einem gebildeten Elternhaus. Seine Vorfahren kamen Anfang des 19. Jahrhunderts aus Tschechien nach Russland. Sein Vater Ernest Lvovich war Professor für Philosophie. Nikolai war das zweite Kind seiner Eltern. Er besuchte die Annenschule in Sankt Petersburg, in der er deutsch lernte und sich schon frühzeitig auch für andere Fremdsprachen interessierte.
1911 schloss er sein Studium an der Universität Sankt Petersburg erfolgreich ab. Er war an der historischphilologischen Fakultät eingeschrieben. Nachdem er unter anderem bei der Zeitschrift „Neues Satirikon“ gearbeitet hatte, wandte er sich verstärkt eigenen künstlerischen Ambitionen zu.
1914 edierte er eine größere Arbeit über russische Buchgrafik, die auf der Internationalen Ausstellung Grafik und Buchkunst in Leipzig mit dem Titel „Der moderne Buchschmuck in Russland“ eingereicht wurde.
1916 erschien die russische Ausgabe dieses Werkes. In den folgenden Jahren wandte er sich der Plakatkunst, dem Expressionismus und der Kunstmethodik und Kunstgeschichte zu.
In den 20er und 30er Jahren schuf er zahlreiche buchgrafische Werke, gab Essays heraus, illustrierte unter anderem Balzac, Mark Twain, Shakespeare und inszenierte auch Theaterwerke.
Als äußerst produktiver Künstler auf vielen Gebieten, prägte sich jedoch sein illustratorisches Werk immer stärker aus. 1928 gab er zusammen mit Michail Sostschenko ein gemeinsames Buch («Весёлые проекты») heraus. 1931 folgte ein zweites Buch («Счастливые идеи»). Weitere Bücher sollten 1934 und 1939 folgen. Schon lange (seit ca. 1911) war er aber an dem Schaffen von Kinderliteratur interessiert. Er wirkte in einer Reihe von Zeitschriften (u.a. in «Ёж», «Чиж») mit.
1941 schuf er ein letztes Plakat. Nach einem Bombentreffer, den er in seinem Haus in Moskau überlete, erkrankte er ernsthaft und verstarb am 29.12.1942.
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